Social Listening und Social Media
Wenn wir bei Social Media über Content reden, dann dreht sich (im Idealfall) jeder Post, jedes Bild, jeder Text und demnach jeder Inhalt, der erstellt wird, immer um die ein- und dieselben Fragen, die gar nicht so komplex sind:
Was fängt der Nutzer mit meinem Content an?
Wie wird der Nutzer damit interagieren und welche Relevanz hat mein Content für ihn persönlich?
Nichts Neues, denken Sie sich. Stimmt. Aber mit Rückblick auf meine beruflichen Erfahrungen verlangt dadurch in meinen Augen die Contenterstellung den Social Media Managern, Grafik Designern, Content und E-Commerce Managern zwei ganz bestimmte Fähigkeiten ab, die heutzutage bedauernswerterweise bei der Contentplanung bisher noch kaum Relevanz finden:
Empathie und Social Listening
Empathische Intelligenz und Social Listening heißen die Schlüsselwörter.
Bedeutet: Wer seine Fans und Follower abholen und dazu noch neue generieren will, muss ohne Zweifel die Fähigkeit haben, sich in sie hineinzuversetzen und das vor allem emotional. Um letztlich mit bestehenden Vorurteilen aufzuräumen: Keine Zahl der Welt kann jenes „Gefühl“ des Fans oder Followers ausdrücken, dass er bei entsprechendem Content empfindet, den er in seinem Feed sieht.
Für Webanalysten ist das mit Sicherheit eine gewagte These und „zu emotional“. Verständlich. Dass die Zahlen, die wir durch verknüpfte Tools, wann immer wir wollen, ermitteln können, uns eine Richtung anzeigen, möchte ich hier auch auf keinen Fall anzweifeln. Dennoch bleibt uns bei jeder noch so durchanalysierten Postperformance meiner Erfahrung nach immernoch ein kleiner, schwarzer Punkt verborgen. Nämlich die emotionale Ebene unserer Nutzer, an die wir uns nur gedanklich und mit viel empathischem Verständnis heranwagen können. Und wie soll das jetzt gehen?
Antworten zur Contenterstellung
Es klingt viel komplexer, als Sie denken. Glauben Sie mir. Denn die uns altbekannte „empirische Wissenschaft“ der Psychologie hält bereits und schon lange eine Antwort darauf parat. Sie steckt quasi in ihrer eigenen Definition.
Es ist das „…Ziel, menschliches Erleben und Verhalten […] zu beschreiben und erklären“. (so steht es im Google-Wörterbuch).
Und beschreiben und erklären kann nur jemand, der genau zuhört, beobachtet und dann noch transferieren kann. Modern und einfach ausgedrückt: Um Antworten zur Contenterstellung zu erhalten, müssen wir zu Psychologen unserer Zeit werden, zu „Social Listenern“ . Und wir müssen vielleicht noch mehr als jeher lernen, (wieder) richtig zuzuhören. Zum Beispiel dabei, was Nutzer uns mit ihrem Verhalten sagen möchten.
Einen Social Listener braucht es also, um zu erfahren, was die Leute im Netz wirklich fühlen? Ja, warum nicht…
Content "mit Herz"
Vielleicht reicht es aber auch erst einmal aus, persönlich im täglichen Doing kurz innezuhalten und dort hinzufühlen, wo die ganze emotionale Ebene beginnt?
Ich bin mir jedenfalls sicher: Wer seinen Content clever aber „mit Herz“ erstellt, macht ihn nicht nur nahbar und attraktiv, sondern auch langfristig fühlbar. Und letztlich ist doch genau das, was den Nutzer zu einem echten „Like“ bewegen kann.
Übrigens die Synonyme von „to like“ heißen nicht ohne Grund:
to feel that someone/something is pleasant or attractive
to enjoy something very much
to love
to adore
Denken Sie mal drüber nach!
In diesem Sinne
Alles Liebe :)
Janina Stenzel